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Auf Tuchfühlung

WIR NUTZEN SIE JEDEN TAG – SCHENKEN IHNEN ABER ZU WENIG
AUFMERKSAMKEIT. DABEI LOHNT SICH GENAUEres HINSEHEN.
DENN HAND- UND BADETÜCHER KÖNNEN MEHR. WAS ABER UNTERSCHEIDET FRoTTEE, WAFFEL-PIQUE & CO? WIR KLÄREN AUF.

 

FROTTEE – DER MEISTER ALLER KLASSEN. FLAUSCHIG, HAUTSYMPATHISCH, BESONDERS SAUGFÄHIG UND AM WEITESTEN VERBREITET. DAS GEHEIMNIS LIEGT IN DEN SCHLINGEN.


Sind sie frisch gewaschen und gut getrocknet, plustern sich Handtücher aus Frottee regelrecht auf. Seine bauschige Struktur verdankt der Stoff der besonderen Webart. Daraus ergeben sich Schlingen – je feiner, kleiner und dichter diese Schlingen sitzen, umso weicher und reicher fühlt sich das Tuch an. Und umso mehr Flüssigkeit kann es aufnehmen. Das gilt allerdings nur dann, wenn natürliches Material zum Einsatz kommt. Optimal ist Baumwolle. Die fühlt sich auf der Haut nicht nur äußerst angenehm an. Sie nimmt Feuchtigkeit auch sehr gut auf – und gibt sie nach und nach wieder ab. Besteht das Frotteegewebe teilweise oder ganz aus Kunstfaser, ist es vorbei mit dem angenehmen Hautgefühl. Und der Fähigkeit, Feuchtigkeit zu regulieren.


WABEN STATT SCHLINGEN – DAMIT LEGT SICH WAFFEL-PIQUÉ IM BAD MÄCHTIG INS ZEUG. UND KANN ES IN SACHEN SAUGFÄHIGKEIT MIT JEDEM STOFF AUFNEHMEN.


Schuss- und Kettfäden werden bei der Herstellung der Waffelstruktur des Stoffes speziell ineinander verflochten. Waffel-Piqué ist zwar nicht so flauschig wie Frottee. Dafür ist nicht nur Baumwolle optimal zur Herstellung geeignet, sondern auch Leinen. Gerade in südlichen Ländern bevorzugt man das dünnere Waffel-Piqué, mit dem man sich besonders gut abrubbeln kann. Durch die dünnere Struktur trocknet das Material etwas schneller als Frottee. Außerdem lässt es sich ein wenig platzsparender unterbringen und ist im Preis oft etwas günstiger. Die Farbechtheit von Waffel-Piqué und Frottee ist ähnlich: Beides lässt sich beständig durchfärben.


DAS HAMAMTUCH – TRADITIONELL HANDGEWEBT, VIELSEITIG EINSETZBAR UND TYPISCHERWEISE IN VERSCHIEDENEN GEWEBESTRUKTUREN UND MUSTERN.

Wie der Name Hamam schon andeutet, hat das Tuch viel mit der traditionellen Badekultur des Orients – speziell Tunesiens und der Türkei – zu tun. Sie müssen sich aber nicht gleich auf eines der Rituale im Dampfbad einlassen, um den vielseitigen Stoff gut zu finden. Hamamtücher sind in der Regel dünner als Frottee – aber dicker als Waffel-Piqué. Auch sie entstehen in der Regel aus Baumwolle, oft in liebevoller Handarbeit. Hamamtücher sind außerordentlich saugstark. Es gibt sie in verschiedenen Webstrukturen wie etwa dem klassischen Fischgrät-Muster. Übrigens: Für ein effektives Peeling gibt es Hamam-Handschuhe, die aus Baumrindenfasern oder Ziegenhaar gewoben werden.


EIN HANDTUCH WILL RICHTIG GEPFLEGT SEIN. SONST VERLIERT ES SEINE SAUGKRAFT UND FÜHLT SICH AUF DER HAUT SPRÖDE AN. UND EIN MITTEL GEHT GAR NICHT.

Grundsätzlich gilt bei der Pflege aller Handtuchtypen: Auf ein für unwiderstehliche Weichheit beworbenes Mittel sollten Sie verzichten – nämlich auf Weichspüler. Der bewirkt zwar, dass das Griffgefühl von Hand- oder Badetüchern einen besonders flauschigen und soften Eindruck hinterlässt. Allerdings hat diese Wahrnehmung auch ihren Preis. Denn Weichspüler setzt die natürliche Fähigkeit, Feuchtigkeit auszugleichen und zu regulieren, drastisch herab. Davon abgesehen, vertragen nicht alle Menschen die Inhaltsstoffe solcher Mittel, wie etwa Parfüm, gut. Normales Waschmittel – oder ein natürliches auf Seifenbasis – genügt vollkommen. Werden Handtücher nach dem Waschen im Trockner getrocknet, setzt das nach und nach den Fasern zu, und die Produktlebensdauer ist geringer als beim nicht maschinellen Trocknen.